Standpunkt Stiftung

Standpunkt Stiftung: Mit Design Thinking zu mehr Innovationskraft

Von Abraham Taherivand, Strategie- und Innovationsberater sowie Executive Coach, Berlin

Stiftungen stehen vor der spannenden Möglichkeit, Tradition mit Innovation zu verbinden. Der lösungsorientierte Ansatz des Design Thinking bietet eine einzigartige Gelegenheit, diesen harmonischen Dualismus zu erleben. Ich bin der Überzeugung, dass wir, als treibende Kräfte des Wandels, den menschenzentrierten Ansatz des Design Thinkings aufnehmen sollten, um inspirierende und nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen zu entwickeln und das volle Potenzial unserer Arbeit zu entfalten.

Perspektivenwechsel: Der Mensch im Mittelpunkt

In der Stiftungswelt liegt der Schlüssel nicht nur im Fördern, sondern auch im Inspirieren und Innovieren. Design Thinking ist dabei kein Randphänomen, sondern eine bewährte Methodik, die es uns ermöglicht, in einer Zeit des schnellen Wandels und großer gesellschaftlicher Herausforderungen die drängenden Probleme unserer Zeit aus neuen Perspektiven zu betrachten. Aus meiner Sicht ist es für Stiftungsverantwortliche unerlässlich, sich selbst und ihre Stiftungen auf einen einfühlsamen und flexiblen Prozess der Problemlösung einzulassen, der den Rahmen des Gewohnten verlässt.

Design Thinking verspricht uns eine Zukunft, in der wir mehr erreichen können als das bereits bekannte. Wir erkennen damit an, dass die tiefsten Einblicke oft aus direkten Interaktionen mit den Menschen stammen, die wir unterstützen möchten. Indem wir ihre Geschichten, Herausforderungen und Hoffnungen in den Mittelpunkt stellen, entwickeln wir Lösungen, die nicht nur funktional, sondern auch emotional wirksam sind.

Stiftungen als Treiber des sozialen Fortschritts

Warum aber ist ein solcher Ansatz gerade im Stiftungswesen von Bedeutung? Stiftungen sind nicht nur Geldquellen und -geber; sie sind ein Treiber des sozialen Fortschritts. Sie haben die Fähigkeit, über die bloße Finanzierung hinauszugehen und Inspiration sowie Innovationen voranzutreiben. Design Thinking nutzt diese Kraft und verwandelt sie in einen strukturierten Prozess, der von Empathie geleitet wird und den kollektiven Einfallsreichtum mobilisiert.

In der Praxis bedeutet dies, dass wir unsere Förderpraktiken hinterfragen und darüber nachdenken müssen, wie wir die Auswirkungen unserer Arbeit maximieren können. Wir müssen den Mut haben, auch unkonventionelle Ideen zu fördern und akzeptieren, dass nicht jeder Versuch erfolgreich sein wird. Das Scheitern und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind ein wesentlicher Bestandteil des Design-Thinking-Ansatzes und entsprechen dem Wesen echter Innovation.

Design-Thinking-Lehrgang an der DSA

Der bevorstehende Lehrgang zum Design Thinking an der DSA im Herbst 2024 bietet mehr als nur eine Weiterbildungsmöglichkeit. Er bietet eine Chance für Stiftungsverantwortliche, sich die Werkzeuge anzueignen, die benötigt werden, um effektive, inklusive und wirkungsvolle Programme zu gestalten. Mein Appell richtet sich daher an alle, die im Stiftungswesen tätig sind: Lassen Sie uns gemeinsam lernen, uns von alten Mustern zu lösen und die lösungsorientierten Methoden des Design Thinking zu nutzen, um unseren Missionen eine neue, dynamische Ausrichtung zu verleihen.

Der Lehrgang “Design Thinking: Methode und Mindset in der Stiftungsarbeit” mit Abraham Taherivand findet vom 18.09. bis zum 28.11.2024 statt. Weitere Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es hier

In der DSA-Rubrik "Standpunkt Stiftung" werden ausgewählte Stiftungsthemen durch Meinungsbeiträge von Vertreterinnen und Vertretern aus der Stiftungswelt beleuchtet. Weitere Standpunkte finden Sie unter "Aktuelles".